Seit einiger Zeit bin ich Paris wieder verfallen und fahre oft hin. Die Erinnerungen an meine erste Paris-Reise (1965, zusammen mit meinem Vater) sind noch sehr lebendig. Hinzu kommen die an meinen Studienaufenthalt in den frühen siebziger Jahren. Ich habe ein jahrzehntealtes Paris im Kopf und laufe stur durch seine Terrains (links der Seine). Das wenige Neue mag ich nicht sehen. Wenn ich ihm begegne, schüttle ich widerwillig den Kopf. Paris war einmal eine „zweite Heimat“, nach Rom, das davor „zweite Heimat“ war. Ich fahre nach Paris, um die Geschichte dieser „zweiten Heimat“ zu rekonstruieren. Noch ist es nicht soweit. Aber der Textfluss ist schon in Bewegung, ich spüre es. Wenn er sich konturiert, könnte die Fortsetzung von Die Erfindung des Lebens entstehen. Über die ziellosen Jahre nach dem Romaufenthalt, über Paris und die Jahre am Rhein, südlich von Köln.