Pfefferminztee war der einzige Tee, den ich in der Kindheit getrunken habe. Meine Eltern dagegen haben gar keinen Tee getrunken, die näheren Verwandten auch nicht, ich habe überhaupt niemanden in unserem Umfeld gekannt, der Tee trank oder ein einziges Wort über das Teetrinken verloren hätte. Tee existierte eigentlich gar nicht, und wenn jemand in ein Kölner Brauhaus ging und Tee bestellte, schickte ihn der Köbes in die nächste Apotheke. Noch immer trinke ich fast keinen Tee, höchstens manchmal ein oder zwei Tassen. In diesen seltenen Momenten erinnere ich mich an die vielen passionierten Teetrinker, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Sollte ich nicht auch in einen guten Teeladen gehen, mich beraten lassen, eine Teekanne, ein Sieb und viele seltene Sorten kaufen und mich damit auf den Teeweg begeben? Seit einigen Tagen lese ich Christoph Peters Buch „Die wunderbare Bitterkeit. Leben mit Tee“, für mich genau die richtige Lektüre. Peters hat als Kind und vermehrt als Jugendlicher viel Tee getrunken. Er ist auf den Teegeschmack gekommen und hat sich schon früh in den großen Teegegenden der Welt (Orient, Asien) umgesehen. Sein Buch vermittelt mir den Glauben, dass meinem Leben ohne Teegenuss etwas fehlt. So könnte Christoph Peters mein Teemeister werden, ich sollte nur noch den nächsten Teeladen betreten und mit meiner neu erworbenen Teepassion Ernst machen. Bald wird es soweit sein, sehr bald, ich bin drauf und dran…