Das Dasein als Romantiker

Bin ich wirklich ein Romantiker?! Ich fange mal ganz einfach an. Ein Urmoment des Romantikerdaseins könnte in der Nähe zur Musik bestehen. Musik zu hören und zu spielen – das waren für mich seit der Kindheit die stärksten Erlebnisse. Und welche Musik? Klaviermusik, am liebsten solistisch (ein Orchester war meistens schon zuviel). Und welche Klaviermusik? Die Robert Schumanns, ganz klar. Die Kinderszenen, die große C-Dur-Fantasie. Mit den Kinderszenen verband ich ein Höchstmaß an Intimität, mit der großen C-Dur-Fantasie ein Höchstmaß an Begeisterung (also an dem, was die Griechen „Enthusiasmus“ nannten). Intimität und Begeisterung waren die Ausdrucksimpulse jener Welten, mit denen ich überhaupt Kontakt aufnehmen konnte. Alles andere blieb lange ausgesperrt, „draußen“, „fremd“.