Im zweiten Teil seiner Fotoserie Die Botinnen und Boten des Frühlings porträtiert der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil die orgelpfeifenähnlichen Troddeln jener scheinbar aus dem Indischen importierten Pollenkulturen, die sich zu phantastischen schmalen Vorhängen verdichten. Die irritierend vielfältigen Strukturen ergeben ein an östliche Curryfarbkompositionen angelehntes Ockergelbspiel, das den Vordergrund für die Durchblicke zum blauen Bildhintergrund abgibt. Die robusten Dunkeltöne der dahinter sichtbar werdenden Äste dagegen greifen wie Gabelungen auf den Bildern Van Goghs aus, um eine Tiefenwirkung des flüchtigen Ensembles zu bewahren.