Eine Guarneri del Gesù

Mit dem Wagen unterwegs – und plötzlich, nach dem Einschalten des Autoradios (und ich wäre fast stehen geblieben): Der warme, strahlende, ekstatische Ton einer Geige, deren Saiten von einem begeisterten Bogen bespielt werden. Das ist Prokofjew, ja, das ist der Tanz der Ritter aus seinem Ballett Romeo und Julia. Noch nie habe ich dieses bekannte Stück derart „heiß“ intoniert gehört, als wäre es genau für diese eine Geige und diese eine Geigerin komponiert worden. Die Geige ist, wie ich bald erfahre, eine Guarneri del Gesù von 1739 – und die Geigerin ist Lisa Batiashvili. Vor wenigen Tagen ist ihr neues Album (Visions of Prokofiev) erschienen. Sie spielt die beiden Violinkonzerte und einige kürzere Stücke – und als ich wieder zu Hause bin, höre ich mir das gleich an und setze das Hauskonzert später mit ihrer Einspielung des Sibelius-Violinkonzertes fort. Heute Abend konzertiert sie mit diesem Stück in München – das schaffe ich so schnell nicht. Am Wochenende aber spielt sie das zweite Prokofjew-Violinkonzert an drei aufeinander folgenden Tagen (ausgerechnet) in Rom. Ich könnte sie also dreimal hintereinander hören… Was wären das für Abende?! Dreimal … – hintereinander … – in Rom! Wie sind die Flugzeiten? Und – bekomme ich noch drei Karten, für drei Abende hintereinander?