Das heutige Fest Christi Himmelfahrt bedenkt den letzten Tag, an dem sich Jesus noch auf der Erde aufhält. Das Lukasevangelium endet mit der bekannten Szene: Jesus trifft sich noch einmal mit seinen Jüngern, und sie nehmen eine Mahlzeit zu sich (das „Abendmahl“ unmittelbar vor der Kreuzigung erhält eine Spiegelung durch das „Mahl“ kurz vor der Himmelfahrt).
Während dieses „allerletzten Mahls“ richtet sich der Blick in die Zukunft: Der Kreis der Jünger schließt sich, sie werden ab sofort diejenigen sein, die für die Verbreitung und die Deutung der Lehre zuständig sind. Jesus verabschiedet sich und verlässt sie – nun sind sie ganz auf sich selbst gestellt.
Weswegen die Apostelgeschichte nun wiederum genau mit dieser Szene, nämlich der von Jesu Abschied und Himmelfahrt, beginnt. Die Geschichten der Apostel und die ihrer Verkündigung werden folgen und den Raum sowie die Rituale der sich bildenden neuen „Kirche“ abstecken.
„Himmelfahrt“ ist also: Abschied, Trennung, Übergang in den Traum, die Wolke, das Andere, das den irdischen Blicken entzogen ist.
Johann Sebastian Bach hat zu den Evangelientexten ein eigenes, kleines Oratorium komponiert: Lobet Gott in seinen Reichen. Mehrere gute Aufnahmen sind auf Youtube abrufbar.