Nicht real, wohl aber in Gedanken (und mit der ganzen Psyche) befinde ich mich derzeit auf einer Mittelmeerreise. Ich übernachte in einer kleinen Kabine auf einem großen Frachtschiff, und mein Vater und ich sind die einzigen Passagiere an Bord. Was ich sehe, höre und überlege, halte ich (wie schon seit langem) in Notizbüchern fest, daneben schreibe ich Tagebuch (das ich meinem Vater nicht zeige).
Ich lebe im Juli 1967, die Fahrt beginnt in Antwerpen, die Beatles feiern gerade ihre großen Erfolge, und ich tanze zum ersten Mal in meinem Leben zu ihrer Musik. Während der Landgänge in Griechenland suche ich beharrlich nach einem Klavier (möglichst versteckt muss es stehen) und bitte darum, wenigstens eine halbe Stunde (ohne Zuhörer) spielen zu dürfen. Ich spiele Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier, und die freundlichen griechischen Gastgeber halten mich für einen netten, aber beschränkten Exoten.
Von alldem erzähle ich in Die Mittelmeerreise. Ich tippe, schreibe und schwitze, aber der „Summer of Love“ will einfach nicht enden …