Festivalsommer mit Robert Schumann

Der Festivalsommer hat begonnen. Könnte ich mir etwas wünschen, würde ich ihn in Schleswig-Holstein (Schleswig-Holstein Musik Festival vom 30.06. bis 26.08.2018) und/oder im Rheingau (Rheingau-Festival vom 23.06. bis 01.09.2018) verbringen.

In Lübeck ist neben vielen Konzerten auch eine wunderbare Ausstellung des Brahms-Instituts an der Musikhochschule Lübeck zu sehen (Neue Bahnen. Schumann und Brahms – noch bis zum 15. Dezember 2018 in der Villa Brahms, Jerusalemsberg 4). Dort bin ich vor kurzem einem Goldenen Federhalter begegnet, den Clara Schumann einmal ihrem Mann Robert geschenkt hat. Er liegt dort leuchtend und traumverloren in einer Vitrine und setzt für einen Schumann-Enthusiasten wie mich eine ganze Kette von Fantasien frei.

Mit keinem Komponisten habe ich mich seit den Kindertagen so intensiv beschäftigt – und das wird so schnell auch nicht aufhören. Irgendwann muss ich ein Schumannbuch schreiben, das ist klar, und natürlich wird der Goldene Federhalter (neben vielen anderen Gegenständen aus seinen verschiedenen Haushalten) darin eine Rolle spielen. (In meinem Buch Musikmomente gibt es eine kurze Vorfassung des Vorhabens: Mein Leben mit Robert Schumann, S. 246-275)

Am  20. Juli 2018 beginnen dann auch die Salzburger Festspiele. Als Kind und junger Mann habe ich sie oft erlebt. Ich habe damals, in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, immer einige Zeit bei Salzburger Freunden gewohnt, die zum Glück gute Kontakte zur Festspielorganisation hatten. In Salzburg konnte man den ganzen Tag Musik hören, in seinen Gärten, nahen Schlössern, Konzertsälen (und sogar im Marionettentheater!).

Abends besuchte ich ausschließlich Konzerte mit den Stars der pianistischen Szene, die jedes Jahr bevorzugt nach Salzburg kamen. Das ist auch in diesem Jahr so. Anhören würde ich mir diesmal (auf jeden Fall): Arcadi Volodos (31. Juli 2018), Igor Levit (04.08.2018), Grigory Sokolov (08.08.2018), Daniil Trifonov (14.08.2018) und Khatia Buniatishvili (25.08.2018).