Grosse Ferien 5 – Fermers Wanderungen 18

Fast zugleich mit dem Sonnenaufgang löste sich ein schwacher, aber anhaltender Wind aus den Höhen und senkte sich auf die Wiesen. Schon bald aber brach das Sonnenlicht durch und erstickte die Landschaft Partie für Partie. Die Wälder erstarrten reglos, die Fichten ermattet, mit hängenden, zerfurchten Zweigen, die Eichen verloren mitten im Sommer das Blattlaub, und die Buchen klammerten sich mit ihren hellgrauen Stämmen in den Wust des olivfarbenen Sands der früher noch dunkel schimmernden Erde.

Auch die Wiesen waren längst von einem nachdunkelnden Braun überzogen, und die Maisstauden ausgedorrt bis in die Spitzen, im letzten Wind strohig raschelnd. Die Rinderherden verloren bis zum Mittag alle Orientierung und standen in verlassen wirkenden Gruppen unter wenigen Bäumen, einzelne Tiere hatten es bis dahin nicht mehr geschafft und blickten, isoliert, verlassen, ins Leere.

Er huschte von Wald zu Wald, legte sich manchmal ins nachfedernde Moos, folgte den ausgetrockneten Bachläufen und suchte nach dem geeigneten Platz für den ausgedehnten, schwere Stille ankündigenden Mittag.