Mein Patenkind (12 Jahre, weiblich) hat große Ferien und ist zu Gast. Es schläft gründlich aus, frühstückt lange und sagt, wenn wir zu einer Unternehmung aufbrechen wollen, „bloß keinen Stress!“ Steigen wir aus, um zum Beispiel einen Waldspaziergang zu machen, atmet es tief durch und sagt „Puuh, das wird hart!“
Ziehen wir trotzdem los, erinnert es an die Liegewiesen rund um den Waldsee: „Da zu chillen, ist toll!“ Wir folgen ihrer Sehnsucht und breiten unsere Decken in der Nähe aus: „Schön langsam, bloß keine Hektik! Ich gehe später hinein!“ Baden wir nach anderthalb Stunden Chillen zusammen, findet sie gleich die Stellen, wo man „tote Frau“ spielen und auf dem Rücken im Wasser liegen kann.
Zwischendurch werden Unmengen an Mineralwasser getrunken, frisches Obst und Trockenobst gegessen und vegane Schokoladen verspeist. Mahlzeiten anderer Art sind nicht nötig, so dass auch wir darauf verzichten. Gemeinsam mit unserem Patenkind werden wir langsamer und langsamer, verzehren fast nichts, meiden Alkohol und trinken vier Liter Wasser am Tag. Am frühen Abend gratuliert es uns: „Ihr seid zwar nicht mehr die jüngsten und auch nicht mehr die schnellsten – aber Ihr habt Euch top gehalten!“