Natürlich lese ich am Strand nicht nur …, sondern? Schaue aufs Meer, schaue lange, schaue, wie sich die heftigeren Wellen am nahen Riff spalten, in schweren Zungen die großen Steine umrunden, zur Ruhe kommen, sich absetzen, in Perlenschnüren zerlaufen …
Im langen Schauen aufs Meer steckt etwas Geheimnisvolles. Als zöge einen seine Erscheinung an und führte zu einem unentwegten gegenseitigen Abgleichen und Fixieren. Der Blick erstarrt und die Eindrücke fluten langsam das Hirn. Die wenigen Farben sind hilfreich: kein Theater, keine Aktion, sondern das Immergleiche.
Weswegen ich die Neigung zu ausgedehnten Unterhaltungen am Strand überhaupt nicht teile. Aber wie steht es denn mit Musik?
Musik am Strand (über Kopfhörer) kommt dem reinigenden Tiefenblick fast immer in die Quere. Ich habe vieles ausprobiert: Klaviermusik solo (lenkt ab), großes Orchester (lenkt noch mehr ab), Gesang (löscht den Blick aufs Meer endgültig).
Rein durch Zufall habe ich eine Lösung gefunden: Harfe! Harfe????! Ja, Kompositionen (Metamorphosis/The Hours) von Philip Glass, auf der Harfe von Lavinia Meijer gespielt! Passt perfekt! Und warum?! Wieder erbitte ich Vermutungen meiner Leserinnen und Leser: ortheil.hannsjosef@gmail.com