Zwei Freunde – im Gespräch:
A: Vor ein paar Tagen habe ich einen Film (45 Years) mit Charlotte Rampling gesehen … B: Ja, und? A: Am Anfang verlässt sie mit dem Hund früh am Morgen das Haus und geht über die nahen Felder spazieren … B: Ja, und? A: Dann kommt sie zurück und macht das Frühstück … B: Sensationell. A: Tja, was soll ich sagen? Es hatte was … B: Was hatte es? A: Ich wäre gern mit ihr spazieren gegangen, und danach hätten wir zusammen das Frühstück gemacht. B: Noch was? A: Wir hätten uns gut unterhalten, und danach wären wir an unsere Arbeit gegangen. B: An welche Arbeit? A: In Swimming Pool hat Charlotte Rampling eine Schriftstellerin gespielt. Das fand ich passend, vom Typ her ist sie eine nachdenkliche, kluge Schriftstellerin. B: Aha. Und das bedeutet? A: Dass wir uns nach dem Frühstück an unsere Schreibarbeit gemacht hätten. B: Verstehe. Es wird ja immer spannender. A: Eben nicht, es wird immer ruhiger, schöner, konzentrierter, so, wie ich mir Charlotte Rampling eben vorstelle. B: Du stellst sie Dir aber erstaunlich genau vor. A: Wir würden zusammen zu Mittag essen, außerhalb des Hauses, irgendwo auf dem Land. Wir wären zwei, drei Stunden mit unseren Fahrrädern unterwegs. B: Was Du nicht sagst! Du bist jahrelang nicht mehr Fahrrad gefahren! A: Am Nachmittag würden wir dann durch die Stadt streifen, das aber getrennt, und später würden wir uns irgendwo wiedersehen. B: Um was zu tun? A: Um zusammen ein Glas Wein zu trinken … B: Ich weiß nicht … – was ist mit Dir los? A: Ich weiß auch nicht … – als nächstes werde ich mir The Look anschauen. B: Wieder ein Rampling-Film? A: Eine Dokumentation über ihr Leben, angeblich sehr gut gemacht, ein Meisterwerk von Doku, ein geniales Porträt … B: Puuh, reden wir mal über was Anderes, ja?