Das Gehen durch den Herbstwald berauschte ihn. Anders als im Frühjahr und Sommer war der Wald keine tiefgrüne, schattige, in sich geschlossene Sphäre. Der Fall der Blätter ließ die Sonne aus vielen Richtungen durch den Baumbestand schießen, und die sich bereits kahl stellenden Stämme traten hier und da wie knorrige Obelisken hervor. Dazu der bunte, sich breit lagernde Blätterteppich des Bodens und die letzten schimmernden Blätterfarben in den höheren Lagen, hingezaubert wie von Klimt. Stark gemischte Düfte von faulenden Pilzen, feuchter Erde und zerfallendem Blattwerk. Nebelballons über den Wiesen und im Aufbruch der Lichtungen. Und plötzlich: der Sonnenguss aus den Himmeln, mit all seiner Heftigkeit, als strömten die späten Energien noch einmal mit der Kraft des lodernden Sommers.
(Kurze Erläuterung: Fermer ist die männliche Hauptfigur in meinem Debütroman Fermer aus dem Jahr 1979. In Fermers Wanderungen schreibe ich diesen Roman in der Gegenwart segmentartig weiter – in der Form von kurzen Naturbeobachtungen = Nature writing)