Stadt im Dezember

Jetzt, im Dezember, sind in die sonst weiten Stadtarchitekturen viele Nebenschauplätze eingepasst. Kleine Dörfer mit Schaubuden, Essständen und Spielwiesen besetzen die freien Räume, und der Verkehr rückt zusammen und überlebt nur noch als Fragment.

Die Ströme der Spaziergänger spielen Ping Pong und wechseln die Bahnen, mal nach links, mal nach rechts – bis sie ruckartig geradeaus schlingern, den lockenden Angeboten folgend.

Kleine Karussells erinnern daran, dass es sich insgesamt um eine Verkindlichung handelt, um Orgien für kindlich gestylte Existenzen, mit roten Backen und Zipfelmützen.

Das zweite Leben ist voll simplem, direktem Genuss, etwas für kleine gefräßige Gruppen, die trinkfreudig umherziehen, hier und da kosten, sich in den Abend verträumen und sich nicht mehr erinnern, um was es in all diesen Träumen letztlich wohl ging.

Später im Dunkel gondeln die kleinen Eisenbahnen mit längst müden Kindern dampfend durch schmale Tunnels – und die beste Eisläuferin weit und breit malt einsam lächelnd ihre gleißenden Figuren aufs strahlende Eis.