Literarischer Frühling

Am Wochenende hat mit dem Erscheinen vieler Literaturbeilagen der „Literarische Frühling“ begonnen. Von Tag zu Tag wird es sonniger und wärmer werden, so dass sich Bücher endlich auch wieder im Freien lesen lassen. Dienstag/Mittwoch wird in Köln das größte deutsche Lesefestival (Lit.Cologne) beginnen – und am Donnerstag in Leipzig die Frühjahrsbuchmesse. Etwa zwei Wochen lang wird auf allen Kanälen von neuen Büchern gesprochen werden.

Ich werde meine Frühlingsleselisten zusammenstellen und schon bald die ersten Empfehlungen in diesem Blog veröffentlichen. Vorsicht aber: Schriftsteller lesen anders als Literaturkritiker! Sie suchen nach den geheimen Verbindungen zwischen Neuerscheinungen und Themen, die sie selbst beschäftigen. Und sie lesen Bücher selten ganz – und auch nicht immer von vorne nach hinten. Blätternd, stöbernd schlachten sie ein Buch aus, entnehmen ihm etwas Honig oder auch festere Nahrung und machen sich dazu die seltsamsten, meist sehr privaten Gedanken (ich werde Beispiele bringen).

Und sonst noch?! Narzissen, Forsythien, Mirabellenblüten – ins braune Grau werden zu Beginn des „Literarischen Frühlings“ die ersten starken Farben eingezogen. Joseph Haydn hat solche Farbvorgänge (meist in drei Sätzen) komponiert. Und Ivo Pogorelich hat sie gespielt (Joseph Haydn: Piano Sonatas 19 & 46).