Wohin aber sollen wir eigentlich schauen? Auf die zentrale, hängende Traube mit den blau-weißen Blütenhauben, die an einem dünnen, biegsamen Strang hinauf- und hinabklettern, indem sie ihn wie ein Bergsteigerseil benutzen? Oder auf die schmal und spitz zulaufenden Blätter, die sich von den auffälligen Blüten fernhalten und ihren Glanz wie ein schlichtes, asiatisch-grünes Dekor untermalen? Oder auf die starken, hartnäckigen Holztriebe, die sich um die Gerüstgitter ranken und sich schwer an sie pressen, massive Schlingen bildend?
Glyzinien suchen die Nähe von Mauern, Wänden und Zäunen – und damit scheinbar auch die Nähe von Menschen. Sie bilden mit ihrer Dreiheit von Blütengesicht, Blattbegleitung und hölzernem Strang jedoch eine eigene, strenge Einheit. Es ist die einer dekorativen Schutztruppe oder Garde, die Haus und Hof in ihren Außenbezirken beherrscht und alles auf Abstand hält, was sich unerlaubt einschleichen will.