Die Mitglieder der grünen Schwadron wachsen von Tag zu Tag. Aus kleinen Rosetten entstanden, vervielfältigten sich ihre Blätter und nehmen inzwischen fast gigantische Ausmaße an. Sie wirken, als wären sie aus extraterrestrischen Zonen auf die Erde gesegelt, um sich, dicht beieinander, auf kleinem Raum anzusiedeln.
Als hätten sie genaue Erkundigungen eingezogen, haben sie dafür die warme Partie einer alten Trockenmauer sowie eine stille, windfreie Zone gewählt. Nur in ihr breiten sie sich aus, nirgends sonst in der Weite der Gärten. Kleinere Nachbargewächse haben längst die Flucht angetreten, während die Schwadron sich jeden Morgen aus ihren Grasbetten reckt, laut zu schwadronieren beginnt und bis zum Abend so viel Kraft getankt hat, dass sie vor lauter Energie beinahe wieder abheben würde.
Soweit ist es jedoch nicht. Ehrfürchtig und aus gebührender Distanz erwarten wir vielmehr die Erhebung der Blütenstände und das Aufblühen der gelben Kerzen, das sich über Monate, bis in den Sommer, hinziehen wird. Die grüne Schwadron wird unser Leben begleiten, wir werden sie nicht aus dem Auge verlieren.