Sie sind der nächtliche Begleitreigen der königsgelben Schwadron. Streckt diese sich brütend in der Gluthitze des Tages, so beginnen die Nachtkerzen ihren Tanz am frühen Abend, in jenen Stunden, da es allmählich kühler wird. Die dunkelgrünen, ledrig erscheinenden Kelchblätter umschließen das dämmernde Gelage der gelben Blüten, bis deren gestockte Kraft sie sprengt und die einzelnen Blütenblätter hervorschießen und sich entrollen. Geöffnet bilden sie zwei ineinandergreifende Lagen von hellgelben Fächern, die sich an der Frische der Nacht nähren, bis sie, sobald die Hitze wieder erstarkt, in sich zusammenfallen und mit einer bekümmert und schwächelnd erscheinenden Pantomime ihren Abschied verkünden.