In meinem Blogeintrag vom 25.10.2019 habe ich meinen schwierigen Umgang mit Franz Schuberts Klaviermusik erwähnt. Ich habe geschrieben, dass ich sie zwar gerne gehört, aber nicht habe spielen können. Wie gerufen kam daher der Hinweis einer Leserin dieses Blogs, die mich auf die Einspielung einer Schubert-Sonate und dreier Menuette durch Arcadi Volodos hinwies (gerade erst erschienen).
Oh ja! So sollte man Schubert spielen! Eine Musik, die sich immer wieder aus dem Singenden, Tänzerischen ins Pianissimo verflüchtigt: Als verschwinde ein nachdenklich gehender, herumstreunender Mensch in Waldesnischen. Das Streuen und Umschauen ist sehr gegenwärtig, aber eben auch die Waldumgebungen, geheime Fluchtorte, plötzlich sich auftuende Lichtungen – und eine Einsamkeit, die oft etwas schmerzhaftes hat, dann aber von kurzen, sehr tröstlichen Wendungen beruhigt wird.
Besondere Juwelen sind die drei Menuette. Das in Cis-Moll macht einem beinahe Angst: weil es von jemandem summt oder klingt, der sich in eine unendliche Ferne fortbewegt, wo er denn ganz alleine ist und uns nur noch einen letzten Abschiedsblick gewährt.
Schuberts letzte Sphären gehören zum Unheimlichsten, das die Musik hervorgebracht hat…