Nach einem doppelten Unterkammsehnenriss sowie einem dreifachen Knöchelbruch sind wir heuer wieder in der Form unseres Lebens. Wir haben unsere Verletzungen aus dem letzten Jahr tadellos überstanden, diesmal aber eine Psychologin zu Rate gezogen, um uns auf die Streif vorzubereiten.
Kitzbühel bebte, und wir waren heiß und glühten zurück. Unsere Freundin sowie Oma und Opa zitterten mit uns vor Ort, während die Eltern es nicht ertrugen, uns erneut die wunderbare Strecke herabrasen zu sehen.
Rasch noch einen Löffel Konzentration – dann ging es los, mit einem Steilsprung ab in die Mausefalle. Die Ski brezzelten nur so über das arg eingedunkelte Weiß, und am Steilhang schlugen uns die harschen Winde ihr Gekläff um die Ohren.
Das Gleitstück passierten wir wie in Trance, und wir spürten: Wir waren wahrhaftig in der Form unseres Lebens! Der Seidlalm warfen wir ein höhnisches Lachen dreist hinterher, bevor uns die Hausbergkante mit ihrer Zielverlockung anmachte. Kannst uns mal… – wurden wir noch einen Schuss frecher und stürzten uns in den achtzig Meter hingehaltenen Zielsprung mit dem Besten, was die Streif bietet: dem Zielschuss.
Was für Emotionen! Wir spielten mit unserer aufgepeppten mentalen Stärke und nahmen eine Superlinie! So muss man Kitzbühel angehen!! schrie der Felix am Ziel, und wir umarmten den Felix und sagten, er solle zur Siegerehrung vorbeikommen und Oma und Opa mitbringen.
Unsere Freundin wird den Siegerstrauss (frisch gehaltene Kitzbühler Kleeblatterln aus dem letzten Jahr) überreichen, und das Alpenglühen wird uns leuchten. Gleich um 18.30 Uhr in Sportschau.de