Liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs, seit ich Sie vor einigen Tagen eingeladen habe, mir Themen zu schicken, über die ich in diesem Blog schreiben sollte, habe ich über einhundertfünfzig (!) Vorschläge bekommen. Was nun?
Es wäre schade, sich nur wenigen Themen zu widmen, und es wäre kreativ, manche Themenvorschläge miteinander zu verbinden, weil sie sich inhaltlich eng aufeinander beziehen. Beispiel: Ein Vorschlag lautete: Herr Ortheil, schreiben Sie doch mal über das Thema Tanz und Tanzen! Ein anderer: Herr Ortheil, wann und wo haben Sie das letzte Mal so richtig getanzt? Mögen Sie Tanzen überhaupt?
Aus beiden Themen/Fragen kann ich leicht ein kleines Frage-Antwort-Drama kreieren, indem ich sie durch weitere Fragen ergänze, die ich mir selbst stelle. Daraus könnte eine Art Selbstgespräch entstehen, wie es sie seit der Antike (besonders häufig im Mittelalter, als Form der spirituellen Selbstbefragung) gibt.
Fragebögen waren in der Moderne aber auch ein beliebtes Gesellschaftsspiel, etwa in den Pariser Salons des neunzehnten Jahrhunderts. Marcel Proust hat einen legendär gewordenen Fragebogen mehrmals beantwortet, den die FAZ jahrelang mehr oder minder bedeutenden Gestalten unseres kulturellen Lebens vorgelegt hat. Hier ist er – als Einstimmung für Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Sie sich jetzt hoffentlich sofort daranmachen werden, diese Fragen möglichst elegant und humorvoll für sich selbst (oder mit anderen zusammen) zu durchdenken:
https://www.wbg-wissenverbindet.de/media/pdf/d5/9b/58/proustfragebogen.pdf