Der Winterorkan hatte die morschen Zweige und Äste meines Waldes zwischen die Bäume und auf die Wege verstreut. Sie lagen erschöpft herum, als kennzeichneten sie ferne Labyrinthe und als bedeuteten sie mir, nichts vorschnell beiseite zu schaffen.
Und so bückte ich mich und gruppierte sie anders und legte sie zu immer neuen Formationen zusammen – matte Abstrakta, die Luft schöpften und im Licht dösten.
Während ich so werkelte, fielen mir die Gesänge eines Holzsammlers ein, Gedichte des libanesischen Lyrikers Fuad Rifka (1930-2011), die ich vor schon einiger Zeit auf einer CD gehört hatte – in arabischer Intonation durch die Stimme des Dichters, begleitet von Übersetzungen ins Deutsche und grundiert von der Klaviermusik Klaus Hinrich Stahmers, die von der wunderbaren Pianistin Pi-Shien Chen gespielt wurde.
Und als sich der Wind wieder legte, stieg ich in meinen klapprigen alten Wagen, schob die CD in ihr Fach und hörte, durch den Westerwald auf schmalen Straßen geisternd – bis zum Dunkel die arabischen Lieder, die Übersetzung und die Musik.
Und ich spürte genau, wie viel das alles – dieses mehrtonale Gebräu – mit der Landschaft ringsum gemein hatte. Und ich dachte: Wann wirst Du endlich Westerwald-Gedichte schreiben? Du hast sie längst im Körper, und ihren Klang summst Du manchmal wie abwesend vor Dich hin. Du musst Dich nur trauen: sie mit dünnem Stift aufs Papier zu zirkeln…