Die Inspiration 2 – Michael Wollny

Es gibt ein Video (Der Wanderer), auf dem der Jazzpianist Michael Wollny am Flügel sitzt und in die Nacht hinein spielt:

https://www.youtube.com/watch?v=8ktvF8w3c4k

Auch dieses Video ist eine starke Inspirationsquelle. Es erinnert mich an die Zeiten in den frühen siebziger Jahren, in denen ich wegen Sehnenscheidenentzündungen als gescheiterter Pianist aus Rom nach Deutschland zurückkehrte. Anfangs wollte ich überhaupt kein Klavier mehr spielen. Klassik spielte ich dann auch lange nicht mehr.

Mit der Zeit ergaben sich aber Gelegenheiten, in diversen Lokalen auf einem Klavier zu improvisieren. Meist tief in der Nacht, wenn ich allein war oder nur wenige Freunde Zeugen waren. Das genau ist die Stimmung von Wollnys Wanderer. Wenn ich ihn höre und sehe, ist er mir „zum Verwechseln“ ähnlich, bis hin zur Struwwelfrisur, wie ich sie auch einmal hatte.

Und was könnte sich nun Kreatives daraus ergeben? Ganz einfach: Ein Roman über die frühen siebziger Jahre, als ich noch durch die Welt schlidderte. Und zu großen Teilen in Mainz und Köln lebte. Und häufig nach Paris fuhr. Und als Filmkritiker Geld fürs Leben verdiente. Und viele Freundinnen und Freunde hatte. Und und und… – na bitte, das Erzählen bewegt sich, ich könnte diesen Roman schreiben.

Soll ich? Momentan denke ich das nicht weiter, aber diese früheren Zeiten könnten sich (ausgelöst durch weitere Funken) irgendwann so stark melden, dass sie mich einfangen würden…