Gestern, nach meiner Lesung im Freiburger Theater. Eine Leserin wartet geduldig, bis alle Bücher signiert sind – und will dann so einiges wissen. Hier ein Kurzprotokoll in Form eines „kleinen Fragebogens“:
Aus Ihrem letzten Blogeintrag bin ich nicht schlau geworden. Warum dieses Foto mit Schuhen von Givenchy?
Aus kontrapunktischen Gründen. Ich erzähle zunächst eine Geschichte und rege die Fantasien der Leserinnen und Leser bis zu einem gewissen Punkt an. Wie die Geschichte weiter verläuft – könnte man sich ausmalen.
Habe ich versucht – und wurde durch die Schuhe irritiert.
Die Schuhe sind ein starkes Motiv, nicht wahr? Sie reißen die Fantasien an sich: Wechselt die Dame etwa die Schuhe? Tut sie das noch im Zug oder draußen, nach dem Aussteigen? Und wohin entführen die Schuhe?
Ja… – wohin?! Machen Sie mal einen Vorschlag!
Sie könnten zu Hubert de Givenchy führen, der in den frühen fünfziger Jahren die bald legendär gewordene Modemarke kreierte.
Was machte sie denn so legendär?
Audrey Hepburn! Sie war vernarrt in Mode von Givenchy und trug nur noch Kleider dieser Marke, seit sie in Frühstück bei Tiffany die Hauptrolle gespielt hatte. Wenn man das weiß, nehmen die Schuhe Gestalt an…
Ist das so?
Ja, eine Frau schlüpft hinein und bewegt sich. Sie hat den Zug verlassen, sie ist unterwegs…
Allein? Oder sind Sie noch dabei?
Das entscheide ich nicht mehr. Es ist doch längst Ihre Geschichte! Erzählen Sie selbst…