Lisa Batiashvilis neue CD

In einem Interview (FAZ vom 16. Juni 2020) hat die in Georgien geborene Geigerin Lisa Batiashvili vom Projekt ihrer neuen CD (City Lights) erzählt.

Davon, dass sie elf Lieblingsstädte auf der ganzen Welt ausgewählt und nach Musik gesucht hat, die in enger Beziehung zu diesen Städten steht. Herausgekommen sind dabei erstaunliche Korrespondenzen und Arrangements. So hören wir u.a. eine Version (mit Violine, Trompete, Klavier und Orchester) von Ich hab noch einen Koffer in Berlin, erleben in Wien einen Furioso Galopp von Johann Strauß oder tanzen in Buenos Aires Adios Nonino von Astor Piazzola.

Neben der Idee der musikalischen Städteporträts ist aber auch die Mischung der Genres interessant. Lisa Batiashvili hält sich nicht an die dumpfdeutsche Trennung von E- und U-Musik, sondern kombiniert Klassik mit Schlager und präsentiert Filmmusik (Charlie Chaplins City Memories erhält eine besonders schöne Würdigung) ebenso wie Tango oder Jazz.

Entstanden ist ein kosmopolitisch entworfenes, wunderbar weites Universum –  und damit auch eine leidenschaftliche Antwort auf das Kleindenkertum, das sich in vielen Ländern gerade wieder abstoßend ausbreitet.