San Pietro

Ein Blick in Albert Christian Sellners Immerwährenden Heiligenkalender beweist uns, dass in vielen christlichen Kirchen heute das Fest des heiligen Petrus gefeiert wird. Unter den Jüngern Jesu nimmt er eine besondere Stellung ein, wird oft als erster genannt und tritt in mehreren Szenen des Neuen Testaments als gut erkennbare Gestalt mit vielen Zweifeln und Ängsten auf.

Ausgerechnet Petrus, der von Jesus als der „Felsen“ benannt wird, auf dem sich die Kirche einmal erheben soll, hat sich zuvor keineswegs als ein solcher erwiesen. Sein Glaube ist nicht besonders stark, und wenn er in Gefahr gerät, gibt er nach und erweist sich als unsicherer Jünger, der seine Gefolgschaft sogar dreimal verleugnet.

Vor seiner Berufung war er ein einfacher Fischer, den Jesus beim Fischfang begleitete. Daran erinnerte am gestrigen Sonntag eine Szene in Venedig, wo das Fest des heiligen Petrus bereits einen Tag früher gefeiert wurde.

Vor der alten Patriarchatskirche San Pietro di Castello versammelten sich die Gläubigen im Freien zum Gottesdienst (siehe Foto), und danach bestieg der Patriarch von Venedig, Francesco Moraglia, unter Trompetengeschmetter eine Gondel, um dem Fischer Petrus nachzueifern, der sich mit Jesus auf den See Genezareth begab (siehe Video).