Fotografien des Sommers

Die Sommerzeit ist durch Reise und Urlaub auch die hohe Zeit der Fotografien. Damit sie nicht den üblichen, verbrauchten Konventionen folgen, könnte man sich mit Meisterwerken vertraut machen, die oft einem bestimmten, streng strukturierten ästhetischen Konzept folgen. Viele orientieren sich am Prinzip der Serie oder des Albums und halten mosaikartig die Gestalten eines geschlossenen Kosmos (ein  Dorf und seine Bewohner/Figuren des Sports/Landschaftselemente/Kleidung bestimmter Bevölkerungsschichten) fest.

Bernd Stiegler und Felix Thürlemann haben bei Reclam einen Band veröffentlicht (Meisterwerke der Fotografie), der anhand von einhundertfünfzig Fotografien die Geschichte der Kunstgattung von den Anfangen bis heute auf einleuchtend konkrete Weise erzählt: Jede beispielhaft erscheinende Fotografie wird abgebildet und auf der jeweils gegenüberliegenden Seite knapp kommentiert und von ihren technischen und ästhetischen Grundlagen her erläutert.

So lernt man die Besonderheiten bestimmter Stile kennen und erhält auf diese Weise auch viele Anregungen für eigene Fotos, abseits von den üblichen Klischees. Selbst alte Gemälde in einem venezianischen Palazzo lassen sich nämlich interessant und kreativ fotografieren, wenn zum Beispiel der Fotograf Elliott Erwitt sie in den Blick nimmt.

Darüber hinaus ist das Betrachten von Fotografien und das Studium ihrer Details schon für sich selbst ein starkes ästhetisches Vergnügen. Es bereichert das eigene Sehen und belebt die Freude an den kuriosen Erscheinungen des Daseins in unseren Umgebungen.