Italienische Tage 1

Am kommenden Montag (13.07.) erscheint im Buchhandel mein neues Buch Italienische Momente (btb). Seit zwei Tagen liegt das Erstexemplar auf meinem Schreibtisch – und als wüsste ich nicht, was drinsteht, blättere ich alle paar Stunden darin und lese mich jedes Mal fest…

Das Erscheinen dieses Buches ist für mich ein besonderes Ereignis. Es erlaubt mir den Rückblick auf die letzten fünfzig Jahre meines Lebens, von denen ich fast jedes Jahr einige Zeit in Italien verbracht habe.

Alles begann 1970 mit meinem ersten römischen Aufenthalt, der sich dann über längere Zeit hinzog. Kurz nach meinem Abitur bewarb ich mich um ein pianistisches Stipendium am römischen Conservatorio. Tagsüber spielte ich in der Kirche der deutschen Rom-Gemeinde (Santa Maria dell’Anima) zum Frühgottesdienst die Orgel. Daneben half ich meiner Pensionswirtin (einer älteren, allein lebenden Dame aus Südtirol) bei ihren Pensionsverpflichtungen (Einkaufen, Post, Erledigungen).

Es folgten viele weitere kürzere Romaufenthalte, bis ich 1991 und 1993 jeweils wieder für einige Monate in der Ewigen Stadt lebte, diesmal als Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo.

Als zweiten Lebensraum hatte ich Anfang der siebziger Jahre (1971) aber auch Venedig entdeckt. Auch dort verbrachte ich in den folgenden Jahren längere Zeit und konnte die Angebote eines venezianischen Mäzens nutzen, der mir für meine Aufenthalte eine Wohnung im Sestiere Dorsoduro zur Verfügung stellte.

Mitte der siebziger Jahren begannen dann auch meine Reisen nach Sizilien, das ich auf längeren Busfahrten und Wanderungen durchfahren und genau kennengelernt habe.

Und zuletzt fuhr ich seit Anfang der neunziger Jahre in den Sommer- und Herbstmonaten oft in einen kleinen Fischerort am adriatischen Meer, um dort längere Zeit in Meeresnähe zu leben.

Fünfzig Jahre Italien also, fünfzig Jahre Erlebnisse und Geschichten, die ich als ein (um Kommentare von heute geweitetes) Panorama in den Italienischen Momenten wie eine Erzähl- und Bildergalerie, die man durchwandern kann, komponiert habe.

Und, ach ja…: Ich kann das Buch nicht aus der Hand legen. Heute nehme ich es während meiner Spaziergänge mit. Genau, es wird mich den ganzen Tag weiter begleiten…