Seit voriger Woche läuft im Stuttgarter Süden eine brutale Waldvernichtung. Im Rahmen von Stuttgart 21 lässt die Deutsche Bahn auf großen Hangflächen, die vom Gleisverlauf bis zu den Höhen reichen, den gesamten Baumbestand entfernen. Hunderte Eichen und Buchen werden gefällt, um eine sogenannte „Ausgleichsfläche“ für jene Naturzonen zu schaffen, die im Stadtzentrum bereits für Stuttgart 21 draufgegangen sind.
Und was soll auf den kahlen „Ausgleichsflächen“ geschehen? Man fasst es nicht: Eidechsen sollen dorthin gebracht, ausgesetzt und angesiedelt werden! Hätte die DB sich bei den Bürgerinnen und Bürgern in der Nachbarschaft erkundigt, hätte sie wissen können, dass dort längst Eidechsen in Fülle vorhanden sind.
Was kann man zu solchem Irrsinn noch sagen?! Ist der BUND Stuttgart von dieser Aktion informiert? Wenn ja – wie ist er aktiv geworden? Und weiter: Wer wird überhaupt noch aktiv, um wenigstens die letzten noch stehenden Bäume (in der kommenden Woche geht das Baumschlachten weiter) vor dem Kahlschlag zu bewahren?!
Die DB hat eine private Firma (zynischerweise eine für „Landschaftspflege“) mit der Aktion beauftragt. Die Arbeiter fassen sich an den Kopf und können selbst nicht begreifen, dass sie für eine solche Vernichtungsaktion herhalten müssen. Einige sagten, dass sie am liebsten ihre Geräte hinschmeissen würden.
Der Blick auf die kahlen Flächen ist für die vielen Spaziergänger ein Schock. Sie bleiben stehen, bewegen sich nicht mehr von der Stelle, es sind traurige Momente, die man beobachten kann. Beschäftigt so etwas die DB? Keine Sekunde.