Vor genau zehn Jahren kam es in Fukushima zu einem Tsunami und einem Reaktorunglück. Beinahe 15 000 Menschen sind damals in einer Region an der japanischen Meeresküste gestorben, Hunderttausende mussten ihre Heimat verlassen.
Sich daran genauer zu erinnern, könnte durch einen Film von Doris Dörrie (Grüße aus Fukushima) aus dem Jahr 2016 gelingen, der gegenwärtig in der ARTE-Mediathek abrufbar ist.
Seine besondere Qualität besteht darin, dass er einerseits in fast dokumentarischer Manier das zerstörte und kontaminierte Gelände um Fukushima zeigt, diese Option aber andererseits auch mit einer Spielfilmhandlung verbindet.
Die Geschichte einer jungen Deutschen, die nach Japan reist, legt sich zum Glück aber nicht aufdringlich auf das fremde Land und seine von der Katastrophe gezeichneten Menschen, sondern entsteht, genau umgekehrt, durch den genauen Blick auf das Dasein der noch in Fukushima lebenden Bewohner.
Zum Zwittercharakter des Films passt, dass es ein schwarz-weiß-Film ist: Viele Aufnahmen vertiefen sich sprachlos ins Zeigen, und viele Details der Geschichte haben etwas Unwirkliches, Gespenstisches. Das fügt sich sehr gut ineinander. Hier schon einmal der Trailer: