Die Pandemiezeiten sind Zeiten extremer Verlangsamung. Das kommt vielen literarischen Gattungen zugute, in besonderem Maß der Lyrik. Jetzt ist Zeit, Gedichte immer wieder, sehr genau oder auch fragmentarisch zu lesen und Zeile für Zeile auf ihre möglichen Bedeutungsebenen abzuhorchen.
Das Berliner Haus für Poesie kommt diesen Beobachtungen entgegen, indem es ein visuelles Projekt mit dem Titel Lyrikschaufenster gestartet hat. In einer Mediathek sind Lesarten von Lyrikerinnen und Lyrikern der Gegenwart gesammelt, die exakt das tun, was an der Zeit ist: Gedichte anderer Lyrikerinnen und Lyriker zu lesen und zu befragen.
Zehn Minuten dauert ein Video, bis zum Jahresende sollen siebzig Videos zu sehen sein. Eine wunderbare Idee, ein Fest für alle, die sich in Sprache vertiefen!
kanalfuerpoesie.org