Ein Sommertag, gestern

Kurz vor sechs Uhr in der Frühe steigt der große Sonnenball hinter den Hügeln am Horizont auf und legt sich auf die Spitzen der Wälder. Überall kleine Flammen und Feuer, die in die Dunkelzonen eindringen und die Erdwärme anheizen.

Der Sonnenschirm breitet die Flügel aus, die Liegestühle machen sich breit und locken. Ein faules, sommerliches Dämmern setzt ein, ein Lauschen mit geschlossenen Augen auf das Treiben der Wellen.

Manchmal zischt eine kühle Spur in die dicht besetzten Kammern, und ein Geruch von feuchter Erde schwingt um die Mauern.

Dieser Sommertag macht endlich ernst mit der Sehnsucht nach Ruhe. Keine Bewegung, kein Spazieren und Tun, die Vorempfindung der langen, immergleichen Tage im Juli und im August.

Stetig steigende Wärme, Hitze, Gelassenheit.

Jemand kommt leise vorbei und intoniert einen Song. Aber das alles ist schon beinahe zuviel.

Die Eidechsen sind Dir wieder sehr nahe, und die Wildtaubenpaare sitzen in den Baumwipfeln und murmeln leise grollend Verse von Dante.

Wie waren der Abend, die Nacht? Die Feuer erloschen sehr langsam, die Klänge krochen in Hecken und Büsche.

Du schliefst im Freien, allein, die Nacht hindurch, träumend von Gesprächen mit Cesare Pavese am Meer.