Der Ich-Erzähler in Arnold Stadlers neuem Roman fliegt zum Kilimandscharo, weiß aber nicht genau, was er dort sucht und will. Er erinnert sich an traumhafte Bilder des großen Berges aus seiner Kindheit und an die Sehnsucht, die sich damit verband.
In Afrika angekommen, gerät dieses Gefühl aber schon bald auf den Prüfstand – so wie das ganze Unternehmen überhaupt. Warum soweit reisen? Sollte er es nicht bei der Sehnsucht belassen? Der Erzähler denkt nicht wirklich daran, den Kilimandscharo zu besteigen, sondern umkreist ihn unaufhörlich, in wunderbar skurrilen und bizarren Gedanken.
Am Ende hat er so etwas wie den Kilimandscharo-Blues und reist am siebten Tag wieder ab. Ein Roman aus der Zeit nach den schlimmsten Tagen der Pandemie, ironisch, heiter und nachdenklich: Lohnt sich das Reisen wieder? Lohnt es sich überhaupt noch? Oder: Wie weiter?!
Arnold Stadler: Am siebten Tag flog ich zurück. Meine Reise zum Kilimandscharo. S. Fischer Verlag 2021