Auch für die in Deutschland lebenden Freunde Italiens war das gestern ein Jubeltag: Italien ist Europameister, die beste Mannschaft des Turniers hat den Titel geholt!
Kaum eine Sportart setzt so wie der Fußball die Emotionen frei. Zunächst im Blick auf eine Mannschaft, die im besten Fall als Ensemble erlebt wird: Elf oder mehr Spieler, die sich perfekt ergänzen und in ihrem Spiel aufeinander beziehen. Der Trainer und seine Crew als Dirigenten und Taktikstrategen.
Dahinter verbirgt sich noch immer die nostalgische Idee von den „Elf Freunden“, die miteinander Großes vollbringen. Sie ziehen aus, leiden miteinander und freuen sich nach bestandenen Prüfungen über die Maßen.
Die Siegermannschaft dieses Jahres kannte keine Stars, sondern vor allem Mitspieler. Das machte sie sympathisch und führte zu jenen Geschichten, die später das Zeug zu Legenden haben.
Dass Fußball „Geschichte schreibt“, wie der ARD-Kommentator des Finales xmal beschwor, gelingt nur, wenn die Spieler Geschichten schreiben. „Geschichte“ besteht nicht aus Einträgen in historische Chroniken, sondern aus den Erzählungen der Teilnehmenden.
Das zu erleben, macht Fußball interessant. Wie Geschichten der einzelnen Spieler sich zu einer Geschichte fügen. Deshalb schauen wir zu und erleben im Nachhinein unsere eigene: Nachts, kurz nach Mitternacht, als wir Italienerinnen und Italiener waren…