Der schöne Moment gestern Morgen, als es beim Wettbewerb der Bogenschützinnen auf den letzten Schuß ankam. Lisa Unruh musste als dritte der Mannschaft schießen und die Zehn treffen. Man schaute in ihr hochkonzentriertes Gesicht, erlebte den Augenblick, als sie den Pfeil losließ und sah, dass er genau in den mittleren Kreis der Scheibe traf! Die Zehn! Michelle Kroppen, Charline Schwarz und Lisa Unruh hatten die Bronzemedaille gewonnen.
Und es passte wenig später dazu, von Michelle Kroppen zu hören, dass sie vor Jahren eine eher unruhige Person gewesen sei und das Bogenschießen ihr Leben verändert habe. Sie sei viel gelassener geworden und könne das Leben stärker wahrnehmen als zuvor.
Das erinnerte mich an Zen in der Kunst des Bogenschießens, ein sehr lesenswertes Buch des Philosophen Eugen Herrigel, der vor fast hundert Jahren nach Tokio gereist war und dort mehrere Jahre gelehrt hatte. Vor Ort hatte er das japanische Bogenschießen studiert und mit seinen Erkenntnissen über Grundlagen der Mystik verbunden.
Noch heute ist Herrigels Buch (nach über vierzig Neuauflagen) ein Klassiker über das japanische Denken und daher eine ideale Begleitlektüre zu den Einzelwettbewerben im Bogenschießen, die bevorstehen…
Hier der Zeitplan:
https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_2020/Bogenschie%C3%9Fen