Mit einem Fernsehteam des SWR drehe ich in meiner westerwäldischen Heimat einen 60-minütigen Film, der in meiner Geburtstagsnacht (und danach in der Mediathek) gezeigt werden soll. Die Dreharbeiten wirken wie eine intensive Zeitreise in die vergangenen Jahrzehnte.
Sie konzentriert sich auf den roten Faden meiner seit den Kindertagen angefertigten handschriftichen Manuskripte, die bisher noch nie in ihrem engen Bezug aufeinander gezeigt worden sind (Chroniken, Tagebücher, Journalistische und Essayistische Texte – und natürlich die Erzählungen und Romane).
So wird zumindest in Andeutungen ein Leben sichtbar, das die verschiedensten Formate eines täglichen Schreibens in einem assoziativen Spiel miteinander kombinierte. Seit sechzig Jahren ist diese Textflut Teil eines großen Familienarchivs, das mein Vater nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt und bis zu seinem Tod geführt hat. Es sammelte nicht nur die in der Familie entstandenen Texte, sondern fast alles Schrift Gewordene (Quittungen, Eintrittskarten, Zeitungsausschnitte und und und…).
Dieses Archiv ist so etwas wie die Ursuppe meines Schreibens. Aus ihm und durch seine Anregungen ist mein Schreiben entstanden und hat sich von Jahr zu Jahr mehr verzweigt. Die Details werden in dem Buch Ein Kosmos der Schrift beschrieben, das Mitte Oktober bei btb erscheinen wird.
(Das Foto zeigt den Wagen des SWR-Teams vor der Sala Ortheil in der Mittelstraße 16 von Wissen/Sieg und einen mit Kapuzinerkresse dekorierten westerwäldischen Eierkäse der Alten Vogtei in Hamm/Sieg.)