Im Herbst zieht es viele wieder in die Museen. Der Fotograf Filip Haag hat sich bei seinen Besuchen nicht nur auf die besichtigten Kunstobjekte, sondern auch auf die Menschen konzentriert, die sich den Objekten nähern. Wie genau machen sie das? Wie wirkt das Gesehene auf die Körper ein, die sich in oft seltsamer Gymnastik vor den Kunstwerken bewegen?
Entstanden ist ein Buch über skurrile Formen der Begegnung, die bei genauerer Betrachtung kleine Geschichten erzählen. Sie offenbaren seltsame Formen des Sich-Miteinander-Bekanntmachens: Formen der Unterwerfung, der gezielten Aneignung, des Flirts oder auch des vorsichtigen Studiums.
Filip Hags ungewohnte Perspektiven erweitern unsere Lust am Sehen. Sie lassen das Publikum nicht aus, sondern zeigen es in jenem diskreten Umgang mit Farben und Figuren, der das Museum in einen theatralen Raum verwandelt. (Ein ideales Geschenk auch für alle, die selten in Museen gehen.)
Filip Haag: Die Kunst des Augenblicks. Begegnungen im Museum. DuMont Buchverlag 2021