Kit Armstrong forscht

Der junge amerikanische Pianist Kit Armstrong hat seine erste CD bei der Deutschen Grammophon veröffentlicht: William Byrd & John Bull -The Visionaries of Piano Music (DG/Universal 002894860583 – 2 CDs).

Er spielt darauf Werke der beiden englischen Komponisten William Byrd (1543-1623) und John Bull (1562/62- 1628). Lange Zeit vor der Etablierung des Klaviers als solistischem Instrument haben sie für Frühformen des Cembalos Stücke geschrieben, die Armstrong jetzt auf einem modernen Flügel so spielt, als wären sie bereits Solo-Monologe für das Klavier.

Was er betreibt, könnte man archäologische Forschung nennen – Forschung nach den ersten auf kleinem Raum spielenden Figuren, Fantasien, Läufen, die etwas Schwebendes, Weites, Fernes haben, als enthielten sie eine große Zukunft.

Armstrong nennt sie „Visionäre“, und das trifft es genau: Man glaubt, den fantasierenden Bach und Mozarts Fantasien zu hören, ja man erahnt sogar bereits den Schumann der kurzen Klavierstücke und Szenen.

Verbunden mit der Musik von William Byrd und John Bull wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs einen voradventlichen, ruhigen Sonntag!