Denken Notieren Skizzieren

Hektor Haarkötters große Studie über den Notizzettel als literarisches Lebewesen erzählt von einer Form des Schreibens, die im digitalen Zeitalter keineswegs ausgestorben ist, sondern sich ganz im Gegenteil vehementer und aktiver behauptet als jemals zuvor.

Mit der Hand notieren wir auf kleinen Blättern oder Zetteln Texte, die wir vor allem an uns selbst schreiben. Sie bewahren eine Idee oder einen Gedanken auf und sind dadurch nicht zuletzt Entwürfe für ein größeres und längeres Nachdenken und Schreiben.

Viele Autorinnen und Autoren sind mit den Chancen und Praktiken dieses Notierens in den letzten Jahrhunderten auf virtuose Weise umgegangen und haben dadurch neuartige Wege des kreativen Entwerfens und Planens skizziert.

Haarkötter präsentiert sie als anregende Enthusiasten der explosiven oder meditativen Kunst, das Fragment in der Sprache so zu platzieren, dass es weitere Fragmente anzieht und sich bis ins erhoffte Unendliche vermehrt.

So erlebt man den Notizzettel als Organ des Denkens und als eine der bedeutendsten Techniken, sich über die eigenen Wege des Schreibens mit sich selbst zu verständigen.

Ein Buch für alle, die lesen, schreiben – selbständig und mit dem Anspruch, die Methoden des Denkens im Blick zu behalten und zu dokumentieren.

  • Hektor Haarkötter: Notizzettel. Denken und Schreiben im 21. Jahrhundert. S. Fischer-Verlag 2021