Die Einsamkeit des Tennisspielers

Die Einsamkeit des Langstreckenläufers war der Titel eines britischen Spielfilms von 1962, an den ich mich gut erinnere. Er untersuchte die psychischen Probleme und Schwankungen eines Sportlers in Training und Wettbewerb und brachte dem Publikum solche Seiten des Sports auf beeindruckende Weise näher.

Von der Einsamkeit eines Tennisspielers hat nach der unerwarteten Niederlage von Alexander Zverev bei den Australian Open ein Sportkommentator in der SZ geschrieben und eine Verbindung zu Open, den Erinnerungen von André Agassi an seine Tennisjahre, hergestellt.

Agassi hatte in diesem Buch eine Selbstbeobachtung mitgeteilt: Als Spieler sei er während einer Partie körperlich und psychisch extrem allein. Den Gegner kontaktiere man nicht, ja, man spreche mit ihm nicht einmal ein Wort. Auf dem Platz sei man völlig isoliert, mit niemandem in näherem Kontakt.

Wie eine Spielerin oder ein Spieler mit dieser Isolation in einem meist relativ langen Spielverlauf umgehen –  das zu verfolgen, macht ein Spiel für das Publikum so enorm spannend und interessant.

Manche Spielerinnen/Spieler halten zumindest Blickkontakt mit Trainer, Freunden, Bekannten oder der Familie, die sich in der Coaching-Zone versammelt haben. Blicke gehen hin und her, Aufmunterungen sind zu hören, Applaus und Anfeuerungen. Andere vermeiden selbst diesen Kontakt und konzentrieren sich ausschließlich auf den Platz und seine heißen oder kalten Zonen.

Am kommenden Wochenende (29.01., 9.30 Uhr, Fraueneinzel/ 30.01., 9.30 Uhr, Herreneinzel) finden die Finalspiele der diesjährigen Australian Open statt. Ich bin gespannt…