Tage wie der gestrige führen zu einer Schockstarre. Fortgesetzte Nachrichtenzufuhr, als habe man nicht genau verstanden. Was passiert da gerade?
Fragen solcher Art werden nur punktuell beantwortet, denn das Nachrichtenangebot reicht nicht aus, um die weiten und schrecklichen Dimensionen der Vorgänge zu verstehen oder gar zu deuten.
Zurückgeworfen auf die vermeintlichen, kleinen Gewissheiten, bleibt das Ausharren: Unruhiges Sitzen, aufstehen, ein paar Schritte tun, verfolgt von Bildern, Sätzen und Nebenschauplätzen. Die Paraden der politischen Kommentare helfen jedoch nicht weiter, während die offene Zukunft einen immer bedrohlicheren Charakter annimmt.
Was tun? In regelmäßigen Abständen meldet sich die Frage und hinterlässt nichts als Hilflosigkeit. Telefonate mit den Freundinnen und Freunden.
Wie harmlos und verblendet erscheint jetzt das Leben der letzten Jahre in unseren westlichen Regionen, während im Osten der Krieg Stück für Stück vorbereitet wurde!
Schließlich, ermüdet von der steten Wiederholung der Nachrichten und „Einordnungen“: die Suche nach gründlicherer Aufklärung, nach Texten und Büchern, nach Erzählungen und Geschichten.
Recherchen, ausgedehnte Recherchen…- und? Das soll helfen?!