Manche Texte in diesem Blog begleite ich mit Fotografien, die ich „bei Gelegenheit“ hier und da gemacht habe. Sie interpretieren, erweitern oder ironisieren den Text – das jeweils zu deuten, überlasse ich den Leserinnen und Lesern.
Mit dem Thema „Fotografie“ beschäftige ich mich momentan besonders intensiv. In meinem im kommenden Frühjahr 2023 erscheinenden Buch „Kunstmomente“ (btb) wird ihm ein eigenes Kapitel gewidmet sein.
Dabei gehe ich zunächst den ersten Impulsen des eigenen Fotografierens nach. Wann genau habe ich damit begonnen? Warum? Was habe ich fotografiert, was nicht? Habe ich meine Fotografien gesammelt/ häufiger betrachtet/ anderen gezeigt?
In den fünfziger Jahren, als ich mit dem Fotografieren in Köln begann, wanderten die Fotografien noch in Fotoalben. Ganz anders als heute überlegte man sich genau, was man fotografierte – allein schon deshalb, weil Filme und Abzüge teuer waren. Bloßes Knipsen kam nicht in Frage, jede Fotografie erschien wie eine Untersuchung eines Lebensmotivs, das mit einer „Zurschaustellung“ nichts zu tun hatte. Die Räume des Motivs blieben, im Album gesammelt, vielmehr intim, denn das Album reichte man nicht überall herum, sondern zeigte es nur Menschen, die einem nahestanden.
Im Zeitalter von Instagram hat das Fotografieren einen ganz anderen Charakter. Welchen genau? Was ist jetzt noch eine Fotografie? Warum macht man sie?
Mein Nachdenken über das Fotografieren wird sich also auf sehr unterschiedliche historische Zeiträume konzentrieren: 1) Auf das der offiziellen Fotografie durch Berufsfotografen (Anfang des 20. Jahrhunderts), 2) Auf das der beginnenden Privatfotografie (etwa seit den zwanziger Jahren), 3) Auf das Fotografieren im Zeitalter der Fotoalben, 4) Auf das digitale Fotografieren.