Die European Championships in München sind vorbei und haben viel Freude gemacht. Leichtathletik, Kanu, Turnen, Tischtennis – manche Wettbewerbe sahen so aus, als entlockten die guten Bedingungen und die Begeisterung des Publikums ihnen ein neues, frischeres Gesicht. Als hätte man eine Sportart noch nie so gesehen und erlebt.
Was aber waren die Höhepunkte? Nach den Eindrücken der befragten Zuschauerinnen und Zuschauer waren sie leicht an den berüchtigten Gänsehautmomenten zu erkennen.
Als Gänsehaut (goose bumps/ pelle d’oca/ Chair de poule) bezeichnet man die meist senkrechte Aufrichtung von Haarpartien der Hautoberfläche (Piloerektion).
Wie sie entsteht, ist noch weitgehend ungeklärt, obwohl sich die Emotionsforschung schon seit einiger Zeit um gesicherte Erklärungen bemüht. In Kiel etwa gibt es längst ein Gänsehautlabor und spezielle Goosecams, die Gänsehaut mit Schräglicht konfrontieren, um den Grad der Aufrichtung jeweils exakt zu messen.
Gänsehaut kann sich bilden, wenn erschreckende Situationen entstehen, die zu einer kurzfristigen Erstarrung führen.
Gänsehaut kann aber auch entstehen, wenn emotional stark wirkende Erlebnisse den psychischen Haushalt herausfordern und ihn zu sich steigernden Reaktionen des Wohlbefindens veranlassen.
Mehr konnte ich nicht erfahren. Ich gebe ab an Prof. Dr. Christoph Louven, Musikwissenschaftler der Universität Osnabrück, der eine mich stark beschäftigende Frage, nämlich die, warum ich beim Musikhören so häufig Gänsehaut habe, endlich befriedigend klärt: