Kölsches Stillleben

Kölsches Stillleben, Kölner Schule, frühes 18. Jahrhundert. Die kleine Suppenservierschale traditioneller Kölner Art mit geschwungenem Henkel lässt auf eine beruhigte, braune Fläche blicken, durch die einige Bestandteile der deftigen Gulaschsuppe (Zwiebeln, Bohnen, Fleischstücke) schimmern. Gerade serviert, sind die Spuren des ausschwingenden Transports noch an den Rändern zu erkennen, wo die Suppe an der rechten Seite Strandungsspuren hinterlassen hat. Das begleitende, tiefdunkle Röggelchen erwidert in betonter Gelassenheit die zur Ruhe gekommende Transparenz der heißen Suppe durch die Hitzespuren auf der glänzenden, hier und da leicht gesprungenen Oberfläche. Zum baldigen Verzehr bestimmt, hinterlässt das Duo der beiden Speisen von Brot und Suppe den Eindruck eines gelassenen, fast heiter stimmenden herbstlichen Ausgleichs, wie er für Stillleben der Kölner Malerschule in der Epoche der bürgerlichen Frühaufklärung des 18. Jahrhunderts charakteristisch ist.