In diesen späten Novembertagen verabschiedet sich der Herbst langsam und endgültig. Dringt die tief stehende Sonne durch die Wolken, lässt sie die absterbende Blättermontur der großen Bäume in den letzten Grün-, Gelb- und Goldtönen schimmern.
Der Farbenschwarm erscheint wie ein spätes Leuchten – besonders im Fall eines der schönsten Bäume in meinen Gärten und Wäldern, dem schlank gewachsenen, alles überragenden Ginkgo.
Seine tief sitzenden Blätter und Äste harmonieren mit den Blatttönen ringsum und schmiegen sich in die Lichtfugen.
Je höher ich aber schaue, umso deutlicher zeigt sich der letzte, herbstliche Trotz im noch satten Grün der an der Spitze flirrenden Blätter.
Was für eine Erscheinung! Zurückhaltend, aber sprechend bis ins kleinste, unscheinbare Detail erscheint der Ginkgo wie herbstliche Musik: als spielten die zweigeteilten, kunstreichen Blätter auf Notenlinien und ergäben hoch oben einen sphärischen, nicht enden wollenden Akkord…