Die Winterharten

In diesen kälter werdenden Tagen fallen die winterharten Pflanzen ins Auge. Man bückt sich zu ihnen herunter und fährt ihnen mit der Hand über Blätter und Stängel.

Mit ihren dominanten, monochromen und Beharrlichkeit ausstrahlenden Farben machen sie sich auf den trockenen, erstarrten Böden breit, als entlockten sie der Kälte eine fruchtbare Periode des winterlichen Atmens.

Sie ziehen sich nicht zusammen, sondern breiten sich aus, ihre Wurzeln reichen tief in die Erde und sondieren das  Gelände nach brauchbarer Nahrung.

Beständig gegen alle Widrigkeiten haben sie sich unauffälligen Schutz zugelegt – borstigen oder leicht stachligen Haarwuchs und den engen und nicht lösbaren Zusammenhalt ihrer Glieder.

Beinwell und Heiligenkraut – ihre Namen erinnern an alte Zauberformeln des Gesundbetens. Sie wollen sich vermehren, gleichgültig, wie kalt es ist. So überstrahlen sie die Erde mit ihrem ausufernden Wuchs.