Vermeer in Amsterdam

Die größte Vermeer-Ausstellung, die es je gab (und wahrscheinlich je geben wird) ist im Rijksmuseum von Amsterdam eröffnet worden. Bis zum 04. Juni 2023 wird man (täglich von 9-18 Uhr) 28 der insgesamt nur 37 Bilder Vermeers zu sehen bekommen und einen Maler erleben, der nicht nur in seiner Zeit, sondern in der Geschichte der Malerei einzigartig war.

Anders als viele andere Maler gestaltete Johannes Vermeer (1632-1675) keine biblischen, mythologischen oder historischen Szenen, sondern leuchtende, erzählende Kammerszenen von besonderem Reiz. Er besteht darin, dass die Figuren mit den Dingen in ihrer Nähe auf intensive Weise verbunden sind. Sie werden in einem kurzen Moment erhellt und fast wie sakrale Gegenstände behandelt: Ein Brief, ein Krug, ein Ohrring – sie lassen die Menschen zu sich kommen, in geradezu ergreifend wirkenden, innerlichen Momenten des Erstaunens.

Über die theologischen oder philosophischen Hintergründe dieser Malerei wissen wir noch wenig, wie wir auch vom Leben Vermeers nur sehr wenig wissen. Über seine Malpraxis werden wir dagegen immer besser informiert, da die Bilder im Vorfeld der großen Ausstellung genau untersucht wurden, so dass gut zu erkennen war, wie Vermeer bei der Konstruktion seiner Szenen Schritt für Schritt vorging.

In meinen Augen ist das die Ausstellung des Jahres: Auf nach Amsterdam, in der Hoffnung, noch ein Ticket zu  bekommen! Einen Vorgeschmack bieten diese Bilder und Kommentare:

https://www.rijksmuseum.nl/en/whats-on/exhibitions/vermeer/story/the-largest-vermeer-exhibition-ever