Der Hochsommer ist da – und damit auch die hochsommerlichen Dinnerpartys oder kleinen Abendeinladungen, bei denen wir einen kleinen Kreis von guten Bekannten oder Freunden zu einer klitzekleinen Quiche und einigen Gläsern Crémant aus dem Elsass einladen.
Eine Quiche ist so etwas wie das Understatement einer Einladung, denn wir wollen es natürlich nicht übertreiben und nicht wie in Großmutters Zeiten Spanferkel vom Grill in voller Leibsgestalt im Garten rotieren lassen.
Zur minimalen Speise und dem gesetzten Getränk gehört Hintergrundjazz mit ausgewählten Playlists – und dann kann das Plaudern und Plappern losgehen, immer an den Rändern der aktuellen Topthemen des Tages entlang, nicht zu nahe dran, eher im Hubschraubermodus.
Teresa Präauer (Kochen im falschen Jahrhundert. Roman. Wallstein Verlag) ist eine literarische Gastgeberin vom Feinsten (wie wir so sagen), sie durchschaut alle Tricks und Abseitigkeiten und inszeniert das Ganze als einen hochkomischen Spaß, in dessen Verlauf wir unsere Gewohnheiten so genau wiedererkennen, dass es uns manchmal sogar gruselt.
Um sich nicht als allwissend aufzuspielen, spricht sie manchmal auch mit sich selbst, das sind die schönsten Passagen, denn in ihnen erfahren wir, wie wir in den letzten Jahrzehnten gleichsam im Handumdrehen zu den rührenden und bemühten Genießerinnen und Genießern geworden sind, die wir – sorry – nun leider einmal sind.