Die Schriftstellerin Kerstin Preiwuß hat eine Liebeserklärung an die Sprache geschrieben.
- Kerstin Preiwuß: Das Komma und das Und. Eine Liebeserklärung an die Sprache. DUDEN-Verlag
In über dreißig kurzen Essays widmet sie sich den Satzzeichen und kurzen Wörtern, die im Satz kleine Bedeutungssteuerungen übernehmen (von „Ab“ bis „Zu“, über „An“, „Genau“ und „Man“ etc.)
Es sind wunderbar leichthändig geschriebene, kluge Texte, die dazu verführen, sich manche Details von Sätzen und Satzbauten genauer anzuschauen. Dabei erhalten vor allem die Satzzeichen geradezu poetische Markierungen und leuchten plötzlich intensiver als je zuvor:
Die „Anführungszeichen“ brüsten sich vor den „Gänsefüßchen“, und die Auslassungspunkte… weihen den Leser ein, ohne ihm alles klipp und klar mitzuteilen. Binde- und Gedankenstrich stehen einander spiegelbildlich gegenüber, und meine Lieblingszeichen, die Klammern mitten im Satz (Roland Barthes hat sie geschickt verwendet, als Beiseitesprechen), sind sanfte Zusätze, die sagen: „Vergiss nicht, das hier ist auch noch da.“
Entstanden ist ein intensives, auch zum bewussteren Schreiben anleitendes Buch von 175 Seiten, das eine Lyrikerin geschrieben hat, die zugleich auch eine brillante Linguistin ist.