In meinem Buch Kunstmomente geht es nicht um die simple Beschreibung oder Deutung von Kunstwerken, sondern um eine Philosophie der Blicke, die ein Gegenüber als Kunst erkennen und begreifen. Erzählt wird anhand dieser Leitidee eine Autobiografie des Kunstverhaltens, von der frühen Kindheit bis in die Gegenwart. Daher kann man (verkürzt) von einer visuellen Autobiografie sprechen.
Ein Kapitel gilt dabei auch dem Filmblick. Ist er einmal „installiert“, kann man ihn natürlich auch trainieren. Das tut auf ideale Weise der nordirische, in Edinburgh lebende Filmregisseur Mark Cousins in seiner 15-teiligen Dokumentation The Story of Film. An Odyssey, die mit den Frühzeiten des Films beginnt und anhand klug ausgewählter Sequenzen (aus aller Welt) zeigt, wie sich die unterschiedlichen Genres entwickelt und beeinflusst haben.
2021 hat diese Dokumentation die Filmfestspiele in Cannes eröffnet, jetzt sind alle Teile über Anbieter im Netz abrufbar:
https://www.arthaus.de/the_story_of_film!
Jede Folge dauert ca. eine Stunde, und eine jede lohnt sich (was man von Serien sonst wahrhaftig nicht behaupten kann…).